Wenn ihr das lest sitzen wir wahrscheinlich noch im Flieger über dem Atlantik und hoffen, dass wir pünktlich um 12 Uhr in Frankfurt landen.
Drei Wochen sind nun vorbei und es ist Zeit zurück zu blicken und zu versuchen die Eindrücke zu sortieren.
Zunächst ein bißchen Statistik:
Wir haben ca. 3.200 km (ca. 2.000 Meilen) mit unserem Grand Cherokee zurückgelegt und saßen ca. 47 Stunden im Auto. Der Spritverbrauch lag durchschnittlich bei 8,7 Liter / km. Auf der Reise gaben wir ca. 4.000 Bilder gemacht und haben Film(roh)material für ca. 3-4 Tage. Das wird noch eine schöne Nachbereitung jetzt im Herbst oder Winter 😉

Roadtrip in Kilometer
Die Reise war wirklich super, die Stationen haben genau gepasst und das Maß an „Attraktionen“ war genau richtig. An der ein oder anderen Stelle hätten wir deutlich länger bleiben können, aber für einen ersten Eindruck von den USA war es absolut ausreichend. Wenn man die einzelnen Stationen in eins, zwei Sätzen beschreiben soll, dann ungefähr so:
- San Francisco: Klasse Stadt. Ein absolutes Muss. Leider zu kurz
- Yosemite: Sehr beeindruckend. Hohe Felsen, viel grün und mit dem Tioga Pass ein besonderes Stückchen Erde.
- Bodie: Muss man gesehen haben.
- Mammoth Lakes: Alpenort im Amerika
- Lone Pine: Süßes Städtchen. Geheimtipp für Western-Fans.
- Death Valley: Heißer Wind in der Nacht. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Muss man unbedingt mal da gewesen sein.
- Las Vegas: Laut, bunt, schrill, verrückt. Das totale Kontrastprogramm.
- Route 66: Mehr Mythos als Magie.
- Grand Canyon: Ein großes Loch. Muss man einmal gesehen haben … reicht dann aber auch.
- Bryce Canyon: Sehr faszinierend. Vor allem die Hoodoo’s. Leider zu kurz da gewesen.
- Zion: Grün, Wasser und beeindruckende Schluchten. Photogene Squirrels. Ebenfalls leider zu kurz da gewesen.
Insgesamt also eine sehr erlebnisreiche Reise deren Eindrücke erst mal verarbeitet werden müssen. Wir wussten zwischendurch selbst nicht mehr, was wir vorgestern gemacht haben. Nun sind wir aber auch erst mal froh, dass es wieder nach Hause geht. Bildspeicher voll 😉
Was wir nicht berichtet haben
Ein paar Sachen haben wir hier nicht geschrieben, möchten wir euch aber jetzt verraten:
- Auf der Fahrt zum Flughafen hatten wir fast einen Autounfall. Zwischen Berkum und Remagen kam plötzlich ein Reh aus dem Wald und wäre fast ins Auto gesprungen. Es hat aber kurz vorher noch die Kurve gekratzt und daher ist nichts passiert.
- In der ersten Woche hatten wir mit einer bösen Erkältung zu kämpfen. Im A380 war es recht warm, da wir auf der Sonnenseite saßen. Im Transport vom Flughafen in San Francisco in die Stadt war die Klimaanlage auf volle Leistung und somit total kalt. Und der Regen am ersten Tag in San Francisco hat uns dann den Rest gegeben. Daher auch der Pause-Tag in Mariposa.
- Wir haben die Reiseroute von Yosemite ins Death Valley nicht geändert, weil wir der Fahrerei aus dem Weg gehen wollten, sondern wegen der Waldbrände im Sequioa Nationalpark. Die Unterkunft hatte sich bei hns gemeldet, da sie kurz vor der Evakuierung standen. Die Neuplanung hat uns aber über den Tioga Pass, nach Bodie und Lone Pine geführt. Daher nachträglich betrachtet eine sehr gute Planänderung.
Fakten über die USA … unsere Eindrücke
Die Reise sollte auch dazu dienen, die Fakten zu überprüfen, die man über die USA oft hört. Hier ein paar davon:
- Autofahren in den USA ist total einfach. Ganz klares JA. Weniger Schilder, keine Aufregung und Ärger, es ist egal wo man fährt (links oder rechts) … nur nicht wie schnell. Vor allem, dass die Ampeln nicht am Haltepunkt stehen sondern gegenüber, ist wirklich gut. So hat man die Ampel immer im Blick.
- In den USA darf man nur 55 mph fahren. Nein. Auf den meisten Straßen gelten 65, auf den Interstates sogar 75 mph. In Ortschaften lieg man meist bei 35 bis 40 mph.
- Amis fahren dicke Autos. Jepp. Kleinwagen … also so was wie unser Octavia … gibt es meist nur in den Städten. Auf dem Land fahren die richtig dicken Schlitten … meist Pickups mit Hund hinten drauf … da war selbst unser Grand Cherokee oft klein dagegen.
- Alle Amis sind bewaffnet. Nein. Wir haben nur in Arizona in einem Supermarkt zwei – ganz normale – Typen gesehen, die tatsächlich eine Pistole getragen haben.
- Die Amis wissen nicht, was in der Welt los ist. Auf dem Land: JA. Nachrichtensendungen und auch Zeitungen sind meist lokal beschränkt. Maximal was im Bundesstaat los ist. Und das auch bei US-weiten Sendern wie Fox, abc oder CBS. Weltnachrichten gleich null.
- Die Amis sind Umweltverschmutzer. Ganz klares JA. Alles ist aus Plastik und wird lieber weggeworfen als nochmal benutzt. In San Francisco sind wir groß angeschaut worden, als wir unsere Einkäufe im Supermarkt im mitgebrachten Rucksack verstauen wollten. Bezeichnend war das Frühstück in Page, da waren dann auch Besteck und Teller aus Plastik und wurden weggeschmissen. In Kalifornien und Arizona fängt man zumindest schon mal an den Müll zu trennen.
- Die Amis sind Grill-Weltmeister. *sabber* JAAAA. So gutes gegrilltes Fleisch kann man nur hier essen. Super Fleischqualiät, stets auf den Punkt … und zu einem Bruchteil des Preises wie bei uns.
- Amerika ist ein großes, weites Land. In jedem Fall! Hier fährt man schon mal ne Stunde, um den täglichen Einkauf zu machen. Und überall Gegend, Gegend, Gegend. Die Distanzen sind meist gigantisch … und das nehmen die Amerikaner ohne Probleme auf sich.
- Amis sind gut organisiert und entspannt. Stimmt in jedem Fall und können wir Deutschen uns was von abschauen. Wenn es in ner Schlange mal etwas länger dauert, dann meckert keiner und der Service-Gedanke wird hier seeehhhrrr groß geschrieben.
Menschen, Tiere und Natur
Auf unserer Reise sind wir vielen Menschen und Tieren begegnet und durch eine einzigartigen Landschaften gefahren und gelaufen.
Zu den Menschen ist zu sagen (bitte mit Augenzwinkern lesen ;-)),
- Kalifornier: Überschwänglich, sehr aufgeschlossen und freundlich
- Nevada: Waren nur in Las Vegas … Welt für sich
- Navajo-Indianer: Irgendwie hatte das Gefühl, dass man sie gerade bei etwas seeeehhhrrr wichtigem stört. Unser Eindruck: Eher „faule Schlaftabletten“
- Arizonaer: Jieeee-Haaaa. Hier sind die echten Cowboys zu Hause. Aber freundlich und bodenständig
- Utaher: Für amerikanische Verhältnisse schweigsam und manchmal grummelig. Aber grundsätzlich freundlich.
- Süd-Amerikaner: Laut und immer in größeren Familien unterwegs. Aber nett und freundlich.
- Europäer: So wie wir sie kennen. Franzosen oft etwas konfus, Schweizer gehäuft in den Bergen anzutreffen, Deutsche wollen immer alles richtig machen 😉
- Asiaten: Hier muss man im Wesentlichen zwischen Chinesen und dem Rest unterscheiden. Während die einen ruhig, zurückhaltend und rücksichtsvoll sind, sind die Chinesen das krasse Gegenteil. Wenn die … meist in Gruppen … aufgetauchtsind, wurde man schon mal weg geschubst und der Müll da fallen gelassen, wo man gerade steht. Zum Glück hielt das nur 5 Minuten an … dann fuhr der Bus weiter 😉
Folgende Tiere kamen auf unserer Reise vor:
- Squirrels und andere Hörnchen: sehr putzig und haben wir in zahlreicher Ausführung gesehen.
- Rehe und Hirsche: hat man häufiger in den Nationalparksund den naheliegenden Ortschaften gesehen.
- Raben: Randie hat unser eigentlich immer begleitet. Und das sind hier echte Raben und keine Krähe. Sehr schöne und intelligente Tiere.
- Kalifornischer Kondor: Einer der seltenen Tiere segelte durch den Grand Canyon
- Koyote: Sind im Death Valley an einem vorbei gefahren.
- Pferde: Ja, aber keine wilden.
- Büffel: Auch hier nur eine Herde auf einer Büffel-Ranch in Utah beim vorbei fahren.
- Steak-Tiere (= Rinder): Auf zahlreichen Weiden … und ab und an auf unserem Teller 😉
- Schlangen: Ein paar haben wir gesehen, aber zum Glück keine Klapperschlangen.
- Vor folgenden wurde stehts gewarnt, haben wir aber nicht gesehen: Klapperschlange, Skorpion, Schwarze Witwen und Taranteln, Dickhorn-Schafe, Elche und Pumas.
Auf was wir uns in Deutschland wieder freuen
- Auf unseren Ginnie und auf euch
- Richtiges Brot … kann auch Mettbrot sein 😉
- Richtige Wurst und Schinken
- Frisches Gemüse
Soweit für den Moment. Insgesamt war es eine super Reise und mit Sicherheit nicht die Letzte in die USA.
Mittlerweile sind wir euch ein gutes Stückchen näher gekommen und mehr zu erzählen gibt es dann persönlich, unterstützt mit Bild- und Filmmaterial 😉
Bis bald zu Hause.
Wir