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Für die Freiheit

So ganz sind wir zeitlich wohl noch nicht an der Ostküste der USA angekommen. Auf jeden Fall sind wir recht früh wach. So fällt es uns heute recht leicht nach einem kurzem Frühstück wieder nach Manhatten zu fahren. Lady Liberty und das Einwanderungsmuseum auf Ellis Island warteten schließlich auf uns.

Am Battery Park angekommen schnell die Karten für die Fähre geholt und ab zu den Sicherheitskontrollen. Hier nehmen es die Amis mal wieder ganz genau. Zwar keine Körperscanner wie gestern am WTC, aber dennoch ein kompletter Röntgencheck der Taschen und Durchleuchten von den Sicherheitsbeamten. Ich bin immer wieder überrascht, wann diese Dinger piepsen … Heute  hatte meine Brille Premiere 🙂

Aber irgendwie nehmen sich die Amis wichtig, sobald sie irgendwie eine Uniform anhaben … und ich meine keine Polizeiuniform. Kein Lächeln, nur ruppige Töne und wenn man etwas nicht genau macht, wie sie einem das sagen wird man noch böser angeschaut also sowieso schon. Naja, wir nehmen es einigermaßen gelassen … wenn se Spaß dran haben 🙂

Am Pier lag schon das Schiff, das uns zunächst zur Freiheitsstatue brachte. Vom Ufer von Manhatten sah sie noch recht klein und winzig aus … je näher wir kamen, desto mehr war klar, dass dieser Schein trügt.

Seit 130 Jahren steht sie nun auf ihrem Sockel und begrüßt die Schiffe, die in den Hafen einfahren. So zugewandt, dass man im Hintergrund Ellis Island erblicken kann.

Wenn man will, kann man bis in die Krone der Statue hochsteigen. Wir haben uns das gespart. Immerhin waren wir wegen der Statue da und nicht wegen dem Ausblick aus der Krone. Der Blick in Richtung Manhatten war von unten genauso überwältigend wie er mit Sicherheit von oben ist.

Wir vor der Skyline von Manhatten

Wir vor der Skyline von Manhatten

Also einmal um die Statue drum herum … alle möglichen Ansichten fotografiert … anderen beim Fotografieren geholfen … ein paar Selfies gemacht und selbst andere gefragt, ob man kurz mit der Statue fotografiert werden könnte.

Lady Liberty und wir

Lady Liberty und wir

Am Schluß kurz ein Souvenir abgegriffen und dann wieder zurück auf’s Schiff. Schließlich wollten wir noch vor den Menschenmassen, die mittlerweile nach und nach nach Liberty Island transportiert wurden, im Einwanderungsmuseum sein.

Drüben angekommen ging es in das Hauptgebäude, in das früher auch die Einwanderer gebracht wurden, die in die USA einreisen wollten. Hauptstück ist hier die Registrierungshalle, in der alle Einwanderer aus aller Herren Länder medizinisch und juristisch überprüft wurden, ob sie geeignet für die USA sind. Zeitweise waren dort bis zu 4.000 Menschen täglich, die hier durchgeschleust wurden. Ellis Island hatte dann in den 1950er Jahren mehr und mehr an Bedeutung verloren, da man mehr mit dem Flugzeug anreiste, als mit dem Schiff.

Vor ca. 90 Jahren muss das auch der Weg gewesen sein, wie der Bruder von meinem Opa Helmut in die USA eingereist ist. Er kam 1928 ebenfalls mit einem Schiff nach New York.

Passagierliste mit Friedrich Menn (Zeile 13) vom Nov. 1928

Passagierliste mit Friedrich Menn (Zeile 13) vom Nov. 1928

Da er mit Sicherheit nicht erster oder zweiter Klasse gereist ist, muss er somit auch hier auf Ellis Island gelandet sein. Natürlich ist über ihn hier nicht mehr zu erfahren. Also keine Kenntnis darüber, was er hier erlebt hat o.ä. Aber nun nach dieser Zeit hier zu stehen und das mal zu sehen ist schon etwas besonderes.

Die Registrierungshalle von Ellis Island

Die Registrierungshalle von Ellis Island

Auch mein Opa selbst müsste hier durchgekommen sein, als er in den 1930er Jahren hier rüber gekommen ist, um seinen Bruder zu besuchen. Aber außer den Nachweisen in den Passagierlisten gibt es auch hier (natürlich) keinen weiteren Hinweise.

Das Museum selbst ist voll von Bildern, Informationen über die Abläufe und Erinnerungen von Menschen, die Ellis Island erlebt haben. Wirklich gut gemacht.

Im Museum von Ellis Island

Im Museum von Ellis Island

Nachdem der Rundgang beendet war, nutzen wir das schöne und endlich einigermaßen angenehme Wetter (Meeresrauschen, laues Lüftchen und endlich die Schwüle aus der Stadt) noch etwas auf Ellis Island und machten es uns gemütlich und picknickten ein wenig … und genossen die Skyline von Manhatten.

Panorama von Manhatten

Panorama von Manhatten

Dass unsere Entscheidung recht früh die Tour zu machen richtig war, sahen wir dann bei der Abfahrt wieder Richtung Manhatten. Die Schiffe waren übervoll mit Menschen, die nach Ellis Island gebracht wurden und wir hatten Glück, dass wir noch auf dieses Schiff konnten. Nach uns wurden die Gitter zu gemacht und die mussten auf das nächste Schiff warten.

Da die Füße etwas lahm und wir etwas Energie für die nächsten Tage tanken wollten, machten wir uns zurück in die Wohnung.

Ein sehr interessanter Tag mit viel Geschichte.

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3 Kommentare

  1. Regina (AdjuTante) 23. September 2016

    Eben hat schon Barack angerufen …..

  2. Katrin & Michael 22. September 2016 — Autor der Seiten

    Ja, die fragen hier ständig nach Dir 🙂 WIr haben denen alle Deine Telefonnummer und Adresse gegeben, also nicht wundern 😉

  3. Regina (AdjuTante) 22. September 2016

    Hallo ihr lieben !!!!
    Ich wünsche Euch wunderschöne Tag in Big Apple !!!!! Ich bin mir sehr sicher, dass schon unendlich viele Menschen nach mir gefragt haben 🙂
    Herzliche Grüße aus good old Germany !!!
    Adju-Tante R.

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