Bear.Y.Tales

We took the A train back home

10 Tage New York liegen hinter uns. Wir haben die A Linie der New Yorker U-Bahn zum Flughafen genommen und warten nun auf den Flieger, der uns über den großen Teich nach Hause bringen soll. Zeit genug kurz über unseren Besuch in der größten Stadt der USA zu reflektieren. Wieder als subjektiver Eindruck und hier und da mit einem Augenzwinkern zu lesen.

Unsere Wohnung und Brooklyn

Die Wohnung war geschmackvoll eingerichtet und vor allem sauber. Einzig das Sofa hat sich langsam in seine Einzelteile aufgelöst, das war nicht das, was man bei so einer Wohnung erwarten könnte. Aber es hat uns an nichts gefehlt, daher jederzeit wieder eine Ferienwohnung … ist auch deutlich billiger als ein Hotel.

Brooklyn Brownstone Häuser

Brooklyn Brownstone Häuser

Ferienwohnung ja, aber nicht unbedingt wieder hier in Bedford-Stuyevesand. Wir haben uns hier zwar stets sicher gefühlt … aber wir waren hier auch meistens tagsüber unterwegs. Man merkt an einigen Stellen, dass hier nicht gerade die  Upper Class wohnt. Auch keine Hipser, wie vielleicht in Williamsburg – auch ein Stadtteil von Brooklyn. Unser Ausflug zur Brooklyn Bridge hat uns Ecken gezeigt, die deutlich besser sind, als die Gegend in der wir waren. Brooklyn ja, aber Bed-Stuy ist – noch nicht – zu empfehlen.

Die Stadt New York

New York kann man mit nichts vergleichen, was wir in Europa an Städten kennen. Brooklyn allein ist ja schon fast so groß wie Berlin. Dafür ist sie aber überaus sauber … für eine Stadt dieser Größe wirklich beeindruckend. Aber die Stadt ist immer laut … 24h rund um die Uhr. So richtig zur Ruhe kommt man ein bißchen im Central Park. Daneben die Hektik. Man hat das Gefühl alles und jeder ist auf der Flucht. Sogar die Hörnchen in den Parks wuseln hektisch umher.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr gut und klar strukturiert. Sei es die U-Bahn, die kreuz und quer unter der Stadt verläuft, oder die Busse, die in regelmäßigen Abständen fahren. Man kann sogar mit einem Smartphone genau sehen, wo sich der nächste Bus oder die nächste U-Bahn befindet und wann sie kommt. Hier könnten wir in Deutschland noch vieles lernen.

Das Wetter ist hier aber unberechenbar. An einem Tag regnet es strömend vom Himmel, am nächsten ist es drückend und schwül (und die Hitze drückt bis in die U-Bahn) und am dritten Tag ist bestes Wetter. Daran muss man sich wirklich gewöhnen … und man muss es mögen. Die Reisezeit Ende September ist dennoch zu empfehlen. Bei über 40 Grad im Sommer muss es hier unerträglich sein.

Die Preise die man hier bezahlt sind auch der Hammer. Und das nicht nur an den Souvenirständen an den Sehenswürdigkeiten. Schon im Supermarkt muss man für die täglichen Sachen tief in die Tasche greifen. Hier war es letztes Jahr im Südwesten … außerhalb der Städte … deutlich billiger. Wenn aber eine Einzimmerwohnung in Brooklyn Heights 799.000 Dollar kostet, dann kann man sich das Preisgefüge leicht herleiten. Dafür ist die U-Bahn spottbillig 2,75 Dollar und man kommt quer durch die Stadt … im Vergleich eine Fahrt in Bonn mit der Stadtbahn kostet ja schon 3,20 EUR.

Sicherheit wird allerdings sehr groß geschrieben in der Stadt. Überall begegnet man bewaffneten Polizisten und/oder Soldaten. An manchen Stellen vielleicht etwas übertrieben, aber es scheint zu wirken. New York hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in den USA.

Bewaffnete Polizisten am Time Square

Bewaffnete Polizisten am Time Square

Die New Yorker

Die Hektik der Stadt wirkt sich irgendwie auch auf die New Yorker Bevölkerung aus. Und die machen wirklich alles unterwegs. Essen und im Smartphone schauen, dass die Zeit in der U-Bahn vorbei geht sind ja noch normal. Irritierend ist dann nur, wenn die Leute telefonieren. Plötzlich steht jemand neben einem und spricht. Bis man begriffen hat, dass das kein Penner oder Verrückter ist, ist der aber meist auch schon weitergezogen.

Die New Yorker sind unterschiedlichster Abstammung. Seien es Europäer (Deutsche, Italiener, Iren oder Russen), Asiaten (vor allem aus Korea, Japan und China), Südamerikaner oder eben Afrikaner bzw. Afro-Amerikaner. Gerade die letzten Gruppen sind rein subjektiv viel bei den einfacheren Tätigkeiten und Hiwi-Jobs anzutreffen (Straßenreinigung, Security usw.).

Die Weißen trifft man eher in Manhatten. Gut gekleidet im Business Outfit oder super Hip. Die Schwarzen bestätigen in vielen die Vorurteile der Gangster-Rapper. Insgesamt herrscht eher ein unpersönliches und ruppiges Umgehen miteinander. Vor allem, sobald die Leute eine offizielle Uniform anhaben. Da fühlt man sich manchmal wie im Bootcamp. 🙂

Auch wenn man eine Frage hat, wurde die zwar stets kurz und knapp beantwortet. Aber dennoch hatte man stets das Gefühl, dass man gerade bei etwas ganz wichtigem stört. Bspw. im Handy daddeln, skypen oder chatten. Es gab natürlich auch die Ausnahmen, aber die waren tatsächlich eher selten. Naja, vermutlich sind wir einfach zu verwöhnte Rheinländer 😉

Die Besucher New Yorks

New York ist natürlich ein Besuchermagnet in den USA. Dementsprechend viele Touristen findet man überall in der Stadt. Gerade bei den Hauptsehenswürdigkeiten, die auch wir abgeklappert haben.

Viel los auf der Brooklyn Bridge

Viel los auf der Brooklyn Bridge

Das sorgt zum einen natürlich zu Warteschlangen, und zum aufeinander treffen unterschiedlichster Kulturen. Hier waren wir schon einiges im letzten Jahr gewohnt, aber dennoch gab es hier und da mal wieder Erlebnisse der unheimlichen Art. Außerdem haben wir neue Lieblinge: Die Latinos 🙂

Das sind so die Italiener, Spanier und Portugiesen unter den Amerikanern. Immer wo die auftauchten … meist in Gruppen … wurde es schlagartig laut, alles musste sofort nach ihrer Pfeife tanzen und nach vorne drängeln war für die irgendwie normal. Selbst die Chinesen (von denen wir gar nicht so viel gesehen habe) waren diesmal eher zurückhaltend dagegen. 🙂

Leider sind auch einige Europäer eher negativ aufgefallen. Von dem Erlebnis mit der Schweizerin von gestern hatten wir ja berichtet. Interessanter Weise haben wir doch eher wenig Deutsche gesehen. Erst in den letzten Tagen waren das wieder mehr.

Sehenswürdigkeiten

Wir hatten das klassische Touri-Programm auf dem Plan. Also alle Hauptsehenswürdigkeiten, die die Stadt zu bieten hat. Hier unsere Meinung zu den einzelnen Attraktionen:

  • 9/11 Memorial und Musem: Absolut sehenswert mit einer für uns ungewohnten Prise amerikanischem Pathos. Beeindruckend sind auch die Pools als Mahnmal.
  • The Metropolitan Museum of Arts: Muss man gesehen haben mit einer beeindruckenden Sammlung berühmter Kunstwerke aus aller Welt.
  • Freiheitsstatue: Das MUSS. Ohne geht nicht. Früh da sein!!!! Lady Liberty ist dann tatsächlich auch größer als gedacht.
  • Ellis Island: Durchaus sehenswert, vermittelt die Zustände zur Haupteinwanderungszeit realistisch und anschaulich (Stichwort: Augenhaken)
  • Empire State Building: Ebenfalls ein MUSS. Sagenhafter Ausblick auf die Stadt, aber irgendwie fehlt hier was. 😉
  • Top of the Rock (Rockefeller Center): Hammer Aussicht, vor allem in den Abendstunden. Hier fehlt wirklich nichts … das Empire State Building komplettiert die Skyline
  • Central Park: Für New Yorker sicherlich der Erholungspunkt. Für jemanden der Rhön und Eifel gewöhnt ist eher hübsch. Kein unbedingtes MUSS.
  • American Museum of Natural History: Monströs, gingantisch, riesig. Wenn man sich hier nicht fokussiert, wird man schnell an der Menge an Informatinen erschlagen. Unbedingt anschauen.
  • USS Intrepid: Allein wegen der Enterprise einen Besuch wert. Der Rest geht. Audio-Guide sinnlos. Für uns eine Ergänzung durch die Star Trek Ausstellung.
  • Brooklyn Bridge: Wahnsinnig überlaufen … zumindest in der Mittagszeit. Die Parks und Promenade laden aber zum verweilen ein. Erste Reihe für einen Ausblick auf Manhattan … und das kostenlos.
  • Wall Street: Eher enttäuschend. Evtl. auch wegen der vielen Baustellen. Wenn man vorbei kommt OK.
  • Macy’s Herald Square: Shopping-Tempel mit Gefahr für glühende Kreditkarten. Muss man gesehen haben.

Bei vielen der Sehenswürdigkeiten sind Sicherheitsprüfungen zwingend. Hier haben sich auch neue Berufsgruppen etabliert.

Zum einen der oder die Rumschupser. Qualifikation: Böse schauen, antreibende Handbewegungen und nicht mehr wie 5 Meter nach links oder rechts gehen … denn dann kommt schon der Nächste.

Zum anderen der oder die Antreiber. Qualifikation: siehe Rumschupser + nuschelnd irgendwas laut sagen und die Herde mit Absperrbänder umgeben, um sie grüppchenweise dann in Aufzüge oder weitere Schlangen zu geleiten.

Kuriositäten und was zum Schmunzeln

An einigen Stellen sind auf Dinge gestossen, die es wohl nur hier zu erleben gibt. Ein paar Aufzählungen:

  • Spazieren gehen mit Katze im speziellem Tier-Buggy … im Central Park und Katze war nicht angeleint.
  • Gangster-Rapper in der U-Bahn mit FC Bayern München T-Shirt … allerdings ohne Rückennummer.
  • Der Central Park gehört morgens den Hundesittern … Heerscharen von Hunden an einem Ausgeher … aber Häufchen wurden immer brav weggemacht.
  • Man sagt ja, die Pizza wurde in New York erfunden … stimmt, zumindest bei Monty Q’s in Brooklyn gibt es eine der besten Pizzen der Welt.

Es gibt natürlich noch jede Menge, die wir erlebt haben. Das erzählen wir euch aber gerne und ausführlich persönlich.

Wenn ihr das lest sitzen wir wahrscheinlich am Gate und/oder im Flieger nach Hause. Auch wenn es 10 erlebnisreiche und schöne Tage hier in New York waren, freuen wir uns, dass es wieder nach Hause geht.

Melden uns wieder aus Good Old Germany.

Wir

Ahhhhh ... ist das hoch

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