14 Tage Azoren liegen hinter uns und wir sitzen im Flieger zurück nach Deutschland. Genug Zeit ein wenig zurück zu blicken und das ein oder andere einzuordnen. Ist natürlich nur unsere Sichtweise und daher rein subjektiv und mit dem ein oder anderen Augenzwinkern zu lesen.
Los geht’s.
Flugverbindung
Es gibt nur wenige Flugverbindungen hier auf die Inseln, vor allem wenig Direktflüge. Die Flugverbindung von Frankfurt-Hahn war mit den Flugzeiten voll in Ordnung. Man kommt nicht zu spät in der Nacht an, kann am nächsten Morgen ausschlafen und hat dann direkt die 2 Stunden Zeitverschiebung drin.

São Miguel
Wir haben ja nur diese Insel gesehen und können daher nur darüber berichten. Es gibt zwar innerinsularische Flüge zu den anderen Inseln, aber das haben wir nicht genutzt. Vielleicht beim nächsten Mal.
Natur
São Miguel ist ein Kleinod im Atlantik.
Zwar muss man wissen, dass ca. 80 Prozent der Tiere und Pflanzen eingeführt wurden, aber nirgendwo auf der Welt kann man so viele unterschiedlichen Pflanzen aus aller Herren (und Frauen) Länder auf einmal anschauen wie hier. Und das nicht nur in den künstlich angelegten Gärten, sondern auch in der freien Natur. Neben den berühmten Hortensien wachsen hier Farne, Kakteen, Kamelien und Palmen an allen Orten. Schon allein dafür lohnt es sich hierher zu kommen.

Meeresbewohner
Aber auch das Whale Watching ist eine besondere Attraktion. Die Artenvielfalt rund um die Inseln beeindruckend und dass wir Blauwale gesehen haben ein besonderes Erlebnis.

Wetter
Den Azoren sagt man nach, dass man an einem Tag vier Jahreszeiten erleben kann. Hier kann es binnen Minuten stürmisch sein, fett regnen, einfach nur nebelverhangen sein oder die Sonne scheinen. Wir hatten scheinbar Glück. Letztendlich hatten wir nur zwei Tage, wo das Wetter nicht so besonders war. Allerdings galt das nur für einen Teil der Insel.
Während im Westen die Welt untergeht, ist im Osten das allerbeste Wetter. Wenn man flexibel ist, dann ist das Wetter zweitrangig. Eine gute Wetter-App vorausgesetzt und Kleidung für alle Wetterlagen hatten wir immer im Auto. 😎

Städte und Dörfer
Was Stadt angeht auf die Hauptstadt Ponta Delgada beschränkt. Natürlich haben wir uns das ein oder andere Örtchen näher angeschaut. Aber mehr weil wir eh wegen einer anderen Attraktion schon da waren oder weil wir durchgefahren sind.

Was man aber von allen Orten auf São Miguel sagen kann ist, dass es hier unglaublich sauber und aufgeräumt ist. Nirgendwo liegt Dreck in der Natur oder auf den Straßen herum.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Die gibt es hier auf der Insel natürlich zu Hauf. Und gefühlt ist für jeden was dabei. Man kann kleinere oder größere Wandertouren machen oder einfach über die Insel fahren und Landschaft und Natur genießen. An vielen Stellen der Insel gibt es was zu entdecken.

Auch das Baden im Meer ist möglich. Es gibt einige Badestrände mit denen man ins Meer kann. Mit Sicherheit ein Erlebnis. Außer mal die Füße ins Meer halten haben wir leider nicht geschafft.

Im Vordergrund steht aber die Natur und die ist unseres Erachtens auch das Highlight der Insel.

Die Menschen
Sprachlich kommt man hier mit Englisch sehr weit. Fast alle sprechen mehr oder minder fließend Englisch, was vieles vereinfacht.
Wer natürlich Portugiesisch kann umso besser. Dann kann man auch das ein oder andere Schild besser lesen 😉 Über ein Bom Dia (Guten Tag) oder Obrigado (Danke) ging es bei uns nicht hinaus.
Azoreaner
Wir haben die Azoreaner als sehr herzlich kennengelernt. Wenn man Hilfe brauchte oder eine Frage hatte, wurde einem stets weitergeholfen. Mit „richtigen“ Einheimischen hatten wir keinen Kontakt, aber auch die machten einen freundlichen und netten Eindruck.
Touristen
Im babylonischen Sprachengewirr gab es hier auf der Insel nur einige wenige Sprachen, die es zu entwirren galt. Neben Amerikanern, Engländern, Franzosen und Spaniern waren die Deutschen/Österreicher/Schweizer die größte Gruppe, die man antraf.
Bemerkenswert war, dass eine Volksgruppe irgendwie komplett fehlten: Asiaten.
Sind sie sonst überall auf der Welt anzutreffen, so haben wir hier fast keine gesehen. Schon komisch, aber wahrscheinlich stehen die Azoren nicht so auf der Bucketlist wie andere Hotspots in Europa.
Das Caloura Hotel
Unser Hotel ist uneingeschränkt empfehlenswert.
Die Lage ist zwar etwas ab vom Schuss, aber Mietwagen braucht man sowieso und als Ausgangspunkt kommt man schnell in alle Teile der Insel. Die längste Anfahrt dauerte mal grob 45 Minuten.

Das Hotel selbst dürfte aus den 90ern sein mit einem alten Teil und einem neuen, größeren Teil. Wir waren im alten Teil über dem Pool. War aber alles renoviert, sauber und die Betten bequem.
Die Aussicht war natürlich ein Traum. Und sich vom Meeresrauschen in den Schlaf wiegen lassen hatte schon was – wenn man von den Aua-Vögeln mal absieht 😉

Das Personal ist super nett und freundlich und immer hilfsbereit.
Wir hatten Halbpension und somit konnten wir die Küche kosten. Frühstück war stets lecker – vor allem leckeren Brötchen. Zum Abendessen haben wir stets das Buffet genommen. Das war sehr abwechslungsreich und bis auf die letzten Tage hatte sich kaum was wiederholt. Allerdings war es schwer mal was ohne Fisch und Fleisch zu finden. Selbst bei den Salaten. Dafür waren die Nachspeisen immer ein Hit.
Das Hotel können wir uneingeschränkt weiterempfehlen.
Mietwagen und Autofahren
Wenn es in den USA heißt „Das Auto kann nicht groß genug sein“, könnte man hier sagen „je kleiner desto besser“. Es ist alles sehr eng und man ist mit einem kleinen Flitzer besser bedient als mit einem großen SUV.
Unser Blacky war ein Hyundai i10 und damit in der Größe genau richtig. Nur etwas mehr PS hätte er haben können. Manchmal geht die Straße eben steil bergauf und da ist mal etwas Power gefragt. Ansonsten das passende Auto.

Das Autofahren selbst ist ein Highlight. Stets über Berge und Täler. In geschwungenen Serpentinen an der Küsten entlang. Umrahmt von Unmengen an Hortensien und einer abwechslungsreichen Natur. Allerdings musste man sich vor Kühen im Nebel oder Schlaglöchern in Acht nehmen.




Ansonsten befinden wir uns in Europa mit den gleichen Verkehrsregeln wie in Deutschland. Nur ist man hier entspannter unterwegs und wartet mal geduldig, wenn der Vordermann auf der Straße anhält und ein kurzes Pläuschchen zu halten oder sich ein Bus in einer schmalen Gasse etwas fest fährt.

Unsere Highlights
Der ganze Urlaub war ein einziges Highlight. So viel Abwechslung und Vielseitigkeit. Sind es die liebevoll angelegten Gärten, die malerischen Straßen, die Ananas– und Teeplantagen, das Hotel Monte Palace, die Herz-Bilder von Yves Decoster, der Lagoa das Furnas, der Leuchturm Farno do Arnel oder die zahlreichen Miradouros, die kleine und große Ausblicke auf Küste und Natur boten. Es ist wirklich schwer DAS oder DIE Highlight(s)
Einfach alle Beiträge des Urlaubs lesen, denn jeder Tag war ein Highlight. Daher hier nur eine kleine Auswahl.
Das Whalewatching war schon eine besondere Sache. War schon faszinierend diese Tiere zu erleben. Vor allem die Delfine haben sofort Freude gemacht.

Auch das Schwimmen in dem Thermalbad war ein Erlebnis. Von dem eisenhaltigen Wasser hat man auch Tage danach noch was. Es war aber super entspannend und angenehm.

Und natürlich die ganze Natur. So eine Vielfalt auf so einem kleinen Fleckchen Erde. Kein Wunder, dass die Azoren ein UNESCO Global Geopark sind und zum UNESCO Naturerbe gehören.
Die unserer Meinung nach schönste Gegend ist der Nordosten und Osten der Insel. Gerade hier ist die Insel am abwechslungsreichsten.
Die Liste ist wirklich unendlich. Lest einfach alle Einträge über die Insel und ihr habt unsere Highlights.
Wollen wir hier nochmal hin?
Auf jeden Fall.
Allein auf São Miguel haben wir längst nicht alles gesehen oder gemacht. Und die anderen 8 Inseln gibt es ja auch noch. Auch definitiv im späten Frühjahr – vielleicht ne Woche früher. Dann ist noch nicht so viel los auf der Insel und man hat manche Stellen mehr für sich (fast) alleine.
Urteil: 4.5 von 5 Mausebären 🐻🐭